Die Interviews der Bürgermeisterkandidaten machen eines deutlich: Veränderung ist notwendig. Das wird selbst bei Oliver Hordt mehr als deutlich. Wir GRÜNEN unterstützen ausdrücklich keinen Kandidaten, weil es uns wichtig ist, unsere Ideen und Inhalte nach vorn zu stellen.
Mehr Bürgerbeteiligung, mehr Kosten- und Verfahrenstransparenz, einen Ortskern, für den sich auch Außengastronomie und Laufkundschaft interessieren, der also wirklich beruhigt ist – auch das ist Wirtschaftsförderung. Für all diese Dinge und mehr haben die GRÜNEN sich bereits die vergangenen fünf Jahre eingesetzt. Wir sind jedoch regelmäßig an den Mehrheiten im Rat gescheitert.
Die CDU möchte Bürgerversammlungen etablieren, in denen Sie sich mit den Bürgern:innen austauschen möchte. Dabei würden eine Änderung der Geschäftsordnung und die weitere Öffnung von Ratssitzungen für die Bürger, z. B. mit Fragestunden zu einzelnen Themen nach deren Behandlung zu einem unmittelbareren Ergebnis führen. Gegen solche Änderungen gab es bisher Widerstand aus der CDU. Auch in Bezug auf Kosten- und Verfahrenstransparenz wurden Beschlussvorschläge von der CDU meist wenig hinterfragt und insbesondere in Bezug auf das neue Rathaus nach dem Motto verfahren: „Augen zu und durch.“ Dies zeigt sich speziell auch darin, dass ein Nutzungskonzept für den „Bürgerzentrum“-Teil des neuen Rathauses ganz offenkundig immer noch nicht vorliegt. Das hat die grüne Fraktion bereits vor Baubeschluss gefordert. Ebendies wird mittlerweile ganz offensichtlich auch von der CDU eingestanden, wenn man das Interview von Oliver Hordt aufmerksam liest.
All diese nun offenliegenden und angesprochenen Missverhältnisse hätten bereits durch den „alten“ Rat und auch davor vermieden werden können. Einzig die absolute Mehrheit einer Partei im bisherigen Rat hat dies verhindert. Entscheidungen zu treffen, ohne nach Links oder Rechts gucken zu müssen, ist dauerhaft nicht gut für die Gemeinde. Das haben beide Kandidaten erkannt und das ist gut. Viel wichtiger sind aber die Mehrheitsverhältnisse im Rat, die ein „Durchregieren“ mit absoluten Mehrheiten verhindern und Zusammenarbeit erzwingen. Die CDU plakatiert „Nordwalde neu denken“. Beide Bürgermeisterkandidaten scheinen das begriffen zu haben. Wer jedoch auch neuen Wein in neuen Schläuchen möchte, muss die Mehrheiten ändern, das zeigt die Vergangenheit.
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