„Nordwalde ist Europa!“

Ulrich, Dr. Anne- Monika Spallek,

Nachbetrachtung zur Veranstaltung am 22. Mai 2024: Chancen und Potenziale des ländlichen Raums!

Anita, die OV-Vorsitzende, und der Initiator der Veranstaltung, Ulrich, begrüßten die zum Teil weit angereisten Expertinnen und Experten auf dem Podium sowie die Besucherinnen und Besucher im Forum der KvG. In seiner Eröffnungsrede stellte Ulrich die besondere Bedeutung der EU auch für die kleineren Orte des Münsterlandes dar. Er machte deutlich, dass die EU auch im ländlichen Raum erlebbar und dort von großer Wichtigkeit ist, politisch, wirtschaftlich und kulturell. Demokratie, Menschenrechte, soziale Marktwirtschaft, Arbeitnehmerfreizügigkeit, Verbraucher- und Umweltschutz: All das trage zur hohen Lebensqualität und zu den individuellen Entfaltungsmöglichkeiten in Europa bei. Der Brexit zeige, welche negativen Auswirkungen es habe, wenn man sich aus der EU verabschieden würde. Die wirtschaftlichen Folgen eines Dexits wären erheblich. Auch wenn es einiges an den Realitäten der EU zu kritisieren gäbe, so sei die EU eine Erfolgsgeschichte, die es zu stärken gelte. Umso wichtiger sei es, sich für Europa zu engagieren und am 09. Juni zur Wahl zu gehen.

Das Publikum beteiligte sich mit vielen konkreten guten Beispielen an der Diskusson.

1. Themenschwerpunkt: Das Dorf als Kultur- und Gemeinschaftsraum

Max Richter, Bente Schnabel und Issa Mohamed

Die Moderatorin Anita stellte den drei Vertretern der Jugend: Max Richter, Vorsitzender des Kreisjugendrings Steinfurt und Bente Schnabel sowie Issa Mohamed, Grüne Jugend, Fragen nach ihren Eindrücken zur Lebenswirklichkeit junger Menschen im ländlichen Raum und wie man diese stärker bei der Gestaltung der Gesellschaft vor Ort einbeziehen kann. Natürlich sind viele Jugendliche in den verschiedensten Vereinen, aber es fehlt ihnen an Flächen, die sie selbst gestalten und nach ihren Wünschen nutzen können. Dazu gehören Ideen für Schnuppertage bei Vereinen und Initiativen und mehr. Sie finden es gut, dass schon 16 Jährige an der Europawahl teilnehmen dürfen. Max Richter forderte mehr Beteiligung der Kinder und Jugendlichen in den politischen Entscheidungsprozessen. Dazu gäbe es bereits gute Beispiele.

Dr. Frank Bröckling (planinvent):

„Für innovative Projekte gibt es europaweit viele Fördermaßnahmen. Diese finanziellen Unterstützungen sind eigentlich noch nie abgelehnt worden.“ Er bot seine Unterstützung bei der Beantragung und Begleitung von Leader-Projekten an.

2. Themenschwerpunkt: Klimaschutz auf dem Lande

Carola Wesbuer (Ochtrup) befragte „ihre“ Referenten zum Klimaschutz!

Der ländliche Raum biete viele Möglichkeiten zur Verbesserung der Erfordernisse für den Klimaschutz: Seien es der Ausbau alternativer Energien durch Photovoltaikanlagen auf Agrarflächen bei gleichzeitiger Nutzung für die Prduktion von Lebensmitteln oder beispielsweise Maßnahmen für den Klimaschutz auf den Flächen durch Agroforstwirtschaft, so Anne-Monika Spallek. Kommunen könnten vom Ausbau auch finanziell gewinnen. Sie plädierte auch dafür, die kleinen Wirtschaftsbetriebe auf dem Land zu unterstützen und regionalen Wertschöpfungsketten mehr Beachtung zu schenken. Martin Häusling mahnte die Abkehr von der industriellen zur bäuerlichen und ökologischen Landwirtschaft an. Er habe die Sorge, dass die derzeitige Art und Weise der Bodenbearbeitung zur Zerstörung des Bodens führen werde. Scharf kritisierte er die Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen: Kein Verständnis habe er für Rückabwicklung des Green Deals. In drei Woche sei zerstört worden, wozu es einen dreijährigen Einigungsprozess gab. Dringend nötig sei ein Umdenken in der Nutzung der Ressourcen, so Gregor Kaiser (MdL): „Wir müssen die Verbrauchsmengen der Energie reduzieren.“

Gregor Kaiser: „In diesem Jahr leben wir in Deutschland seit dem 02. Mai 2024 auf Kosten anderer Länder, weil wir die nachwachsenden Rohstoffe bereits aufgebraucht haben. Der Weltüberlastungstag wird im Sommer sein. Wir dürfen nicht mehr so viel verbrauchen!“

3. Themenbereich: Mobilitätswende

Der Moderator Stefan Henke: „Der Bereich Mobilitätswende, Verkehrende ist so unfassbar groß, aber sie beginnt in unserem Kopf!“

Deutschlandticket, E-Auto, Ladestationen, Fahrradwegeausbau, Bundesbahn, Fahrgemeinschaften, Bike-Sharing, ÖVPN, Flugverkehr, ein Mobilitätsmix, Mobilitätsapps – viele Einzelaspekte, die in den Blick genommen werden müssen, wenn die Mobilitätswende sowohl ökologisch und ökonomisch im ländlichen Raum mit Weitblick umgesetzt werden sollen. Die Jugendlichen kritisierten insbesondere, dass die Fahrradwege auf dem Land unzureichend ausgerüstet sind. „Dazu gehört aber auch eine lebenswürdige und gerechte Städteplanung;“ so Stefan Henke. An dieser Diskussion beteiligten sich alle Expert:innen auf dem Podium und die Besucherinnen und Besucher sehr rege, wenngleich alle einräumen mussten, keine umfassende Lösung zu wissen.

Zum Schluss bedankte sich Ulrich Nicklaus bei den Expertinnen und Experten auf dem Podium sowie bei den Besucherinnen und Besuchern für die engagierte Diskussion und appelierte an die Anwesenden, an der Europawahl teilzunehmen und sich dadurch für die Förderung des Friedens, für europäische Werte, soziale Gerechtigkeit und die Achtung der reichen Vielfalt, insbesondere auch in den ländlichen Räumen einzusetzen. „Wählen Sie eine demokratische Partei, möglichst die Grünen. Geben Sie den Rechtsradikalen keine Chance!“

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